Immer mehr invasive Schildkrötenarten in hiesigen Gewässern
Heimisch ist in Deutschland ausschließlich die Europäische Sumpfschildkröte, welche jedoch vom Aussterben bedroht ist und derzeit nur noch in den Gewässern von Brandenburg natürlich vorkommt. In unseren Gewässern sieht man vermehrt die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Rot- bzw. Gelbwangen-Schmuckschildkröten. Sie zählen wie z.B. auch der Waschbär oder der Riesenbärenklau, zu den invasiven Arten und greifen massiv in das Ökosystem der besiedelten Gewässer ein. Heimische Amphibien, Fischbrut und auch Wasserpflanzen werden hierbei nachhaltig geschädigt. Eine weitere Ausbreitung gefährdet im schlimmsten Fall sogar den Lebensraum der Europäischen Sumpfschildkröte.
Aber wie gelangen die Buchstaben-Schmuckschildkröten in unsere Bäche und Flüsse?
Unsere Schildkröten-Expertin Andrea Schurig dazu: “Diese Schmuckschildkröten wurden in großer Anzahl vom Tierhandel in Privatbesitz verkauft und dort als Haustiere gehalten. Einem kleinen Teil dieser Schildkröten gelang sicher die Flucht aus dem nicht genügend gesichertem Außengehege. Der größere Teil wurde aber gezielt ausgesetzt.“ Trotz des gemäßigten Klimas in Deutschland ist die Fortpflanzung mittlerweile nachgewiesen und die Population vergrößert sich enorm mit den genannten Folgen.
Wir appellieren daher an alle Schildkrötenhalter: exotische Wasserschildkröten gehören nicht in unsere heimischen Gewässer. Das Aussetzen von Schildkröten ist verboten.
Wer plant, Schildkröten im eigenen Gartenteich zu halten, kann sich von Andrea Schurig beraten lassen. Unsere Expertin kennt sich bestens mit den tier- und artenschutzrechtlichen Regelungen aus. Kontakt: TEl. 0163- 23 21 930